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BIENENWACHS: Seit Jahrtausenden in zahlreichen Branchen eingesetzt - Ein wahres Allround-Talent

Aktualisiert: 31. Aug. 2020

Bienenwachs wird durch die Wachsdrüsen der Arbeiterbienen erzeugt und wird für den Bau der Waben im Bienenstock eingesetzt. Bienenwachs wird weltweit in allerlei Brachen und Produkten eingesetzt. Auf Grund seines hohen Vitamin A-Gehaltes beispielsweise zur Hautpflege als Grundlage in Kosmetikcremes. Oder als Zusatz- und Hilfsstoff in der Lebensmittelindustrie und der Pharmazie, in der Holzverarbeitung, als Politurmittel, als Lederpflege und vieles mehr. Selbstverständlich auch ganz klassisch in wohlduftenden Kerzen mit Bienenwachs. Bienenwachs ist ein wahres Allround-Talent.



Wie entsteht Bienenwachs?


Alle Arbeiterbienen sind mit speziellen Wachsdrüsen ausgestattet, die in acht Paaren am Hinterleib sitzen. Damit die Biene das Wachs produzieren kann, muss die Honigbiene ihren Fettstoffwechsel ankurbeln und Glukose sowie Fruktose in ihren Körperzellen abbauen.

Anfänglich sind die winzigen Wachsplättchen noch weiß bzw. durchsichtig. Ihre goldgelbe Farbe erhalten die Wachsplättchen durch intensives Kneten mit den Mundwerkzeugen sowie das Einarbeiten von Blütenpollen und Drüsensekreten. Die bekannte Gelbfärbung entsteht erst, wenn die fertigen Wachswaben mit Nektar und Pollen von den Bienen gefüllt werden.


Bienen haben unterschiedliche Funktionen und eine unterschiedliche Lebensdauer im Bienenstock. Nur junge Bienen sind für die Wachsproduktion vorgesehen. So starten diese bereits an ihrem 12 Tag nach dem Schlüpfen mit der Wabenproduktion. Die Wachsdrüsen sind generell nur bei den 12 bis 18 Tage alten Arbeiterinnen aktiv. Diese Beinen bezeichnet man auch als „Baubienen“.


Es ist wirklich faszinierend was die Honigbiene im Laufe der Evolution "gelernt" hat. Mit anderen Worten, sie produzieren ihr eigenes Baumaterial für ihre Behausung, die unfassbar durchdacht angelegt ist.


Wie wirkt Bienenwachs?


Im Fokus steht die antibakterielle Wirkung von Bienenwachs. Grundlage dafür sind die im Wachs enthaltenen Spuren von Honig, Blütenpollen und Propolis. Insbesondere das aus Harzen, ätherischen Ölen und Speichelsekreten bestehende Propolis ist für seine bakterientötende und entzündungshemmende Wirkung bekannt und wird natürlicherweise von der Honigbiene in das Wachs eingearbeitet.


Da ein verhältnismäßig großer Gehalt an Vitamin A im Bienenwachs vorhanden ist, wird es auch zur Hautpflege eingesetzt, zum Beispiel in Form von Cremes oder als Teil einer Massage.

Das Wachs legt sich wie ein leichter Schutzfilm auf die Haut, der kleinste Wassermoleküle aus der Umgebungsluft absorbiert und die Haut auf diese Weise mit Feuchtigkeit versorgt. Gleichzeitig unterstützt Vitamin A die Zellregeneration und ruft einen Anti-Aging-Effekt hervor.

Hervorragender Effekt: Die Haut wird gestrafft, die Elastizität gesteigert und Falten sowie Dehnungsstreifen reduziert.



Wo wird Bienenwachs eingesetzt?


Reines Bienenwachs (Cera) ist ein wasserunlösliches Naturprodukt. Oft sieht man die Bezeichnung Beeswax oder E901 auf Lebensmittel-Erzeugnissen. Bienenwachs wird als Zusatz- und Hilfsstoff in der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie und Kosmetikindustrie verwendet.


  1. Medizin/ Pharmazie

  2. Physiotherapie

  3. Kosmetikindustrie (Lippensifte, Cremes, etc)

  4. Zusatz- und Hilfsstoff in der Lebensmittelindustrie

  5. Kerzenherstellung

  6. Holzverarbeitung

  7. Politurmittel

  8. Berühmten Wachsfiguren von Madame Tussauds

  9. Imprägnierung






Die Inhaltsstoffe von Bienenwachs


  • Kohlenwasserstoffe (vor allem höhere Alkane: Heptacosan, Nonacosan, Hentriacontan, Pentacosan, Tricosan)

  • Freie Fettsäuren

  • Fettalkohol

  • Ester-Verbindungen (Einfachester, Doppelester, sonstige Ester, vor allem aus Palmitinsäure, Ölsäure)

  • Komplexe Wachs-Ester (Diole)

  • Vitamine (Vitamin A)

  • Exogene Substanzen (aus Pollen, Propolis, Blüten-Bestandteilen, Verunreinigungen)


Darf man den Bienen das Bienenwachs „wegnehmen?


Der Imker/ Die Imkerin entnimmt für die Gewinnung des Honigs die Waben aus dem Bienenstock. Er schleudert dann die Waben aus und füllt den Honig ab. Das zurückbleibende Wachs wird in der Regel eingeschmolzen und dabei gereinigt. Da sich in den alten Waben der Bienen Puppenhüllen, Kot und Propolis-Reste befinden können, stellt dieser Kreislauf für die Bienen einen echten Vorteil da. Der Imker/ Die Imkerin entnimmt sozusagen die "alten" Platten und hängt neue Platten in Rähmchen mit Wabenplatten zurück in den Bienenstock. Die Bienen können dann auf dieser Grundlage neue Waben erstellen.


Eine gut geführte Imkerei unterstützt also die Bienen in ihrer Funktion, indem sie Nutzen aus den Bienenprodukten zieht. Im Gegenzug geben sie alle notwendigen Mittel den Bienen zurück und tragen somit zur Vermehrung der Bienenvölker und ihrer Arterhaltung dient.


Ein Imker bei der Vorbereitung der Wabenplatten für den Bienenstock.

Diese Wabenplatten werden in einem Holzrahmen zurück in den Bienenstock gehängt.

(Höhe ca 0,5 cm - Die Biene füllt die Platten dann auf ca 4-5 cm mit Ihrem Bienenwachs auf und formt die typische Wabe)



Eine fertige Honigwabe.

So wird die mit Honig gefüllte Wabe entnommen.

Schön zu erkennen ist wie die weiß verdeckelten Wabenfenster mit Honig gefüllt sind.

(Höhe ca 4-5 cm)



Bienenwachs in der Antike


Das Geheimnis von Bienenwachs ist schon lange bekannt. Im Zeitalter der Antike war Bienenwachs ein wahrer Schatz und wurde zu den unterschiedlichsten Zwecken verwendet.


Die Ägypter nutzten es zur Einbalsamierung und Mumifizierung von wohlhabenden Menschen sowie zum Abdichten ihrer aus Holz gebauten Schiffe.


Im antiken Griechenland wurde es für die Beschichtung von Schrifttafeln verwendet.


In der römischen Kultur wurde Bienenwachs zur Versiegelung von Fässern und Krügen sowie zur Instandhaltung von Holzfiguren verwendet.




Erfolgreich wurde es auch als Bindemittel bei der Herstellung des Papiervorläufers Papyrus über tausende von Jahren eingesetzt.


Und natürlich der Klassiker der sich schon seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden bewährt hat: Bienenwachs als wohlduftende und lichtspendende Kerzen!


Hinweise


Wir dürfen aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes keine Aussagen über mögliche oder erwiesene Heilwirkungen bei Krankheiten machen. Weltweit gibt es zahlreiche Studien und Überlieferungen seit vielen Jahrhunderten. Tausende von Wissenschaftlern verschiedenster Länder, haben inzwischen die Zusammensetzungen, Eigenschaften, Anwendungen, Gegenanzeigen und  Dosierungsanleitungen der Bienenprodukte studiert.

Wir möchten Ihnen durch unsere Blogs Denkanstöße zu Naturprodukten, insbesondere Bienenprodukte, geben.


Wir gehen davon aus, dass sofern wir Ihr Interesse geweckt haben, Sie auch andere Informationsqellen (z.B. Internet, Buchhandel, Fachzeitschriften,...) nutzen um weitreichende Kenntnisse über Natur- und Bienenprodukte zu erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Einnahme von Bienenprodukten den Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden nicht ersetzt. Bienenprodukte können neben Medikamenten unterstützend eingesetzt werden.

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