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BIENENGIFT: Wusstest Du, dass es heilsam sein kann und bei Therapien eingesetzt wird?

Aktualisiert: 10. Nov. 2021

Weltweit werden Bienenstiche zur Therapie von Krankheiten oder Beschwerden eingesetzt. Es klingt erst einmal gewöhnungsbedürftig, doch in vielen Kulturen schwören zehntausende Patienten auf die heilende Kraft von Bienengift. Im deutschsprachigen Raum ist das bislang eher unbekannt.


Das Bienengift - medizinischer Begriff Apitoxin - ist das Gift welches die Biene bei einem Stich aus ihrem Stachel ausscheidet. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Sekreten welche durchblutungsfördernd, bakterizid, fungizid und viruzid wirken kann. In der Apitherapie wird eine ähnliche Methode wie in der Akupunktur angewandt, in der nicht Nadeln, sondern Bienenstiche die Punkte anregen.


Bei einer bekannten Allergie ist hier natürlich besondere Vorsicht geboten. Lesen Sie hier wie Bienengift Ihr Körpersystem unterstützen kann.




Die Zusammensetzung und Entstehung von Bienengift


In zwei Drüsen im Hinterleib produziert die Biene das Bienengift in einer sauren und einer alkalischen Giftdrüse. Diese Sekrete sammeln sich wiederum in der Giftblase. Zu Beginn des Lebens ist diese leer und füllt sich im Laufe des Bienenlebens. Besonders Bienen im "Innendienst" und damit des Wächterdienstes im Bienenstocks haben eine prall gefüllte Giftblase, welche der Imker ab und an beim Öffnen des Bienenstocks zu spüren bekommt.


Eine Biene kann etwa 0,1 mg Bienengift verspritzen, dieses hat einen saueren pH-Wert von 4,5 – 5,5 und es hat eine gelblich-opalisierende Farbe.


Auch für Bienen selbst ist Bienengift tödlich. Wenn zwei Bienen miteinander kämpfen geht es um Leben und Tod und nicht um ritualisierte Schaukämpfe. Dieser Kampf entsteht beispielsweise wenn zwei zeitgleich geborene Tochterköniginnen im Bienenstock aufeinander treffen (in jedem Bienestock kann es nur eine Bienenkönigin geben). Sobald eine neue Bienenkönigin schlüpft muss eine der beiden Königinnen den Bienenstock mit einem Teil des "Hofstaats" verlassen.


Wie wirkt Bienengift?

Neben verschiedenen anderen Eiweißstoffen ist der Hauptwirkstoff des Bienengifts Mellitin.

Bienengift wirkt …


  • durchblutungsfördernd

  • bakterizid, fungizid und viruzid

  • fördernd für die körpereigene Cortisolbildung und andere Hormone wie ACTH und Adrenalin

  • Blut verdünnend / antikoagulant

  • zytostatisch

  • Cholesterin senkend

  • bei Neuralgien schmerzlindernd

  • positiv auf das Nervensystem


Bienengift kann bei folgenden Erkrankungen unterstützen


Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Krampfadern, Gelenksentzündung, Muskelkrämpfe, chronische Schmerzen, Schuppenflechte, Narben, Immunschwäche usw.


Dies ist nur eine kleine Auswahl von möglichen Indikationen. Es wird Bienengift auch nachgesagt, dass es bei Krebs, Arthritis oder Multiple Sklerose unterstützen kann.

Bienengift fördert die Durchblutung in dem es dafür sorgt, dass sich die Gefäße öffnen.

Der im Gift enthaltene Wirkstoff Melittin gilt als entzündungshemmend und dient der Behandlung von Gelenkerkrankungen und Rheuma.


Zudem kann die Behandlung das Immunsystems unterstützen und Schmerzen nachhaltig lindern.

Bienengift wird weltweit als Therapie eingesetzt


In Spanien und Rumänien wird die Apitherapie (Bienenheilkunde) schon seit langer Zeit als selbstverständlich eingesetzt. In Rumänien gibt es eigens darauf spezialisierte Kliniken und Praxen. Einer der bekanntesten Ärzte weltweit ist Dr. med. Stefan Stangaciu, welcher eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist.

In China wird die Apitherapie in Form der Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) meist auch in den regulären Praxen und Krankenhäusern angeboten.


Was genau ist die Bienenstichtherapie

Es hört sich brutal an, kann aber sehr hilfreich sein. Es funktioniert eigentlich ganz einfach. Wer die Akupunktur kennt, weiß dass man mit Nadeln spezielle Punkte (Meridiane) am Körper stimuliert um den Kreislauf des Körpers wiederherzustellen. In der Apitherapie wird eine ähnliche Methode angewandt, in der nicht Nadeln, sondern Bienenstiche die Punkte anregen. In der Akupunktur hat man schon früh Bienen zum Stich in Akupunkturpunkte provoziert, – die Apipunktur.


Dabei werden lebende Bienen mit einer Pinzette an genau die Stelle geführt die angestochen werden soll. Mit viel Sorgfalt wird der Bienenstich gesetzt. Ein erfahrener Therapeut lernt wie er die Pinzette halten muss, so dass die Biene nur das Gift abgibt und nicht ihren Stachel verliert.

Es gibt beispielsweise Anwendungen, bei denen man zwischen die Patientenhaut und die Biene ein feines Metallflies legt. Provoziert man dann das Stechen, so geschieht dies nur ganz oberflächlich; es wird mengenmäßig weniger Gift in die Haut gespritzt und der Stachelapparat der Biene bleibt intakt. Nach der Anwendung kann die Biene wieder in ihr Volk zurückgebracht werden.


Die apitherapeutische Anwendung von Bienengift darf daher nur nach erfolgtem Allergietest und unter ärztlicher Betreuung erfolgen.


Was passiert mit der Biene wenn sie sticht?


Am Stachel befinden sich kleinen Widerhaken, welche beim Stich in die menschlichen Haut fast immer hängen bleiben. Versucht sich die Biene zu befreien, verbleibt der komplette Stechapparat der Biene in der Haut und zieht den kompletten Hinterleib mit sich. Dabei wird die gesamte Giftmenge in die Einstichstelle abgegeben.

Da der Biene nun wichtige Teile zum Überleben fehlen, stirbt sie in der Regel nach wenigen Tagen. Manchmal verhakt sich der Stachel nicht so tief in der Haut, sodass sich die Bienen ohne Schäden befreien können. Im Fall der Apitherapie wurde hier eine sanfte Methode entwickelt, sodass die Biene zwar sticht, jedoch ihren Stachel behält.


So wird Bienengift schonend gewonnen


Durch elektrische Reizung wird die Biene stimuliert das Bienengift abzugeben.

Dazu werden zwei Folien gespannt und die Biene sticht durch die erste Folie, sodass das Gift auf der zweiten Folie gesammelt werden kann. Oder es wird auf einer darunter liegenden Glasplatte gewonnen und trocknet so ab.





Hinweise und Nebenwirkungen


Die Apitherapie kann sehr hilfreich sein, allerdings ist besondere Vorsicht bei der Anwendung geboten und die möglichen Nebenwirkungen sollten nicht unterschätzt werden.


Für Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Bienen- beziehungsweise Wespenstiche (anaphylaktische Reaktionen) ist diese Methode nicht geeignet. Es kann zu Hautjucken und Rötungen kommen. Im schlimmeren Fall kommt beschleunigter Puls, Müdigkeit und Übelkeit dazu. Bei einer schweren allergischen Reaktion kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen mit schweren Störungen der Blutzirkulation, Atemnot, Krämpfen bis hin zum Kollaps.


Rund zwei Prozent aller Menschen reagieren allergisch auf Bienengift. Andererseits haben andere Menschen schon Hunderte von gleichzeitigen Bienenstichen überlebt. Daher empfehlen wir Ihnen, für sich selbst abzuwägen ob diese Methode für Sie hilfreich ist. Vor jeder Bienenstichbehandlung muss sorgfältig geprüft werden, ob eine Allergie vorliegt.

Bei Überempfindlichkeit ist eine Desensibilisierung notwendig.


Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


Wir dürfen aufgrund des Heilmittelwerbegesetzes keine Aussagen über mögliche oder erwiesene Heilwirkungen bei Krankheiten machen. Weltweit gibt es zahlreiche Studien und Überlieferungen seit vielen Jahrhunderten. Tausende von Wissenschaftlern verschiedenster Länder, haben inzwischen die Zusammensetzungen, Eigenschaften, Anwendungen, Gegenanzeigen und  Dosierungsanleitungen der Bienenprodukte studiert.

Wir möchten Ihnen durch unsere Blogs Denkanstöße zu Naturprodukten, insbesondere Bienenprodukte, geben.


Wir gehen davon aus, dass sofern wir Ihr Interesse geweckt haben, Sie auch andere Informationsqellen (z.B. Internet, Buchhandel, Fachzeitschriften,...) nutzen um weitreichende Kenntnisse über Natur- und Bienenprodukte zu erhalten.


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